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Awards

In feierlichen Abendveranstaltungen werden während der Prolight + Sound wichtige Preise der Veranstaltungsbranche verliehen.

Opus – Deutscher Bühnenpreis

Das Pandaemonium: eine Raumstruktur, die die Zuschauer ins Geschehen integriert. Foto: Sebastian Hannak
Das Pandaemonium: eine Raumstruktur, die die Zuschauer ins Geschehen integriert. Foto: Sebastian Hannak

Der „Opus – Deutscher Bühnenpreis“ ehrt Produktionen, die mit innovativem Einsatz von Veranstaltungstechnik besondere Besuchserlebnisse geschaffen haben. Bereits seit 1995 prämiert der Opus herausragende Persönlichkeiten und Projekte. Im Fokus steht die technische Umsetzung von Theater- und Musical-Inszenierungen, Konzerten und Tourneen sowie Corporate Events.

Opus Preisträger 2023

Das Pandaemonium: eine Raumstruktur, die die Zuschauer ins Geschehen integriert. Foto: Sebastian Hannak
Das Pandaemonium: eine Raumstruktur, die die Zuschauer ins Geschehen integriert. Foto: Sebastian Hannak

So hart die Restriktionen der vergangenen Jahre die gesamte Veranstaltungswirtschaft getroffen haben – so groß ist das Maß an Kreativität und schöpferischer Kraft, das die Pandemie bei vielen Verantwortlichen im Kunst-, Kultur- und Bühnenbetrieb freigesetzt hat. Das Pandaemonium steht geradezu sinnbildlich für den vorwärtsgewandten Umgang mit den Herausforderungen der Krise. Nicht nur stellte das innovative Raumkonzept durch den großen Abstand zwischen den einzelnen Besucherplätzen ein Maximum an Planungssicherheit her. Auch ist es dem Team um Florian Lutz (Intendant Staatstheater Kassel, Regisseur Wozzeck), Sebastian Hannak (Szenograf) und Mario Schomberg (Technischer Direktor) gelungen, neue Nutzungs- und Spielformen im Theater zu erforschen und ein für den Theaterbetrieb visionäres Konzept erfolgreich umzusetzen.

Als dreistöckiger, kreuzförmiger Einbau auf der Haupt- und Hinterbühne sowie den Seitenbühnen, der bis in den Zuschauerraum ragte, verband das Pandaemonium das Auditorium sowie Klang- und Szenenflächen zu einem Ort des gemeinsamen Theatererlebnisses. Die gesamte Bühnenfläche wurde mit Aufbauten mit einer Gesamthöhe von 7,90 Metern versehen – ein 16 Meter langer Steg führte diagonal über die Hauptbühnenfläche und verband die Seitenbühnen miteinander. Das Orchester befand sich in der Mitte der Bühne, während bis zu 270 Zuschauer rings um die Bühnenspielfläche verteilt auf allen drei Stockwerken der komplexen Konstruktion Platz nahmen. Das Raumkonzept erlaubte ein freies Bewegen der Darsteller innerhalb des gesamten Einbaus, was zu völlig neuen Möglichkeiten für die Einbindung des Publikums in die Inszenierung führte. Zusätzlich zu den großen Leinwänden sorgten zahlreiche Flatscreens dafür, dass sich das auf den gesamten Raum verteilte Bühnengeschehen von jedem Platz aus verfolgen ließ. Der Videokünstler Konrad Kästner verantwortete das gesamte Videokonzept und das Videodesign der beiden Opernproduktionen.

Der gesamte Gerüstbau des PANDAEMONIUM hatte eine Länge von über einhundert Metern. Foto: Sebastian Hannak
Der gesamte Gerüstbau des PANDAEMONIUM hatte eine Länge von über einhundert Metern. Foto: Sebastian Hannak

Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, war bereits zu Beginn des Projekts gefragt. Denn vor dem Einbau spielte sich die Planung und Vorbereitung pandemiebedingt im digitalen Raum ab. Dazu hat Vincent Kaufmann, Mitglied des Projektteams „digital.DTHG“ der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft, das Projekt virtuell modelliert und den gesamten Produktionsprozess – von ersten Skizzen bis über die Bauprobe mittels VR Headsets bis zur Premiere – digital begleitet. Diese Herangehensweise war in Zeiten von Kontaktbeschränkungen eine elementare Basis für die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten. 

Architekt Oliver Mann betreute das Projekt als Bauleiter, Björn Schmidt-Hurtienne von EHS die Statik, Werkstattleiter Harald Gunkel den gesamten bühnenbildnerischen Einbau. Als Leiter der Tonabteilung war Karl-Walter Heyer mit seinem Team für den Betrieb des Raum-Klang-Systems verantwortlich. Theaterobermeister Andreas Lang und seine Bühnenmeister sowie die Kolleg*innen der Bühnentechnik und der Requisite unter der Leitung von Anne Schulz leisteten ganze Arbeit im Vorfeld und in der Betreuung des Pandaemonium.

Sinus – Systems Integration Award

Der „Polygon Playground“ lässt Besucher*innen mit der Projektionsfläche interagieren. Foto: Ralph Larmann
Der „Polygon Playground“ lässt Besucher*innen mit der Projektionsfläche interagieren. Foto: Ralph Larmann

Der Sinus prämiert herausragende kreative und künstlerische Leistungen und Lösungen beim Einsatz von Technik in audiovisuellen Installationen. Er wird seit 2004 alljährlich auf der Prolight + Sound verliehen. Jury und Kuratorium des Preises setzen sich zusammen aus Vertretern des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT), des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) sowie Branchenkennern, Vertretern der Fachpresse und der Messe Frankfurt.

Mit einer Parallelwelt aus Licht, Raum, und Klang sprengt „Dark Matter“ die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt. Seit 2021 lässt die Ausstellung, die Lichtkünstler Christopher Bauder zusammen mit dem Designstudio WHITEvoid geschaffen hat, in einem Industriegebiet im Südosten Berlins Licht, Bewegung und Klang zu emotionalen Choreographien aus leuchtenden Formen und Farben verschmelzen. In den pechschwarzen Räumen eines ehemaligen Fabrikgeländes begibt sich der Besucher auf eine Reise durch sieben immersive Welten, die mit aufwendigen Lichtinstallationen, kinetischen Elementen, Projection Mapping und 3D-Sound zum Leben erweckt werden.

Sinus Gewinner 2023: Dark Matter AV Installation, Berlin

Eine Parallelwelt aus Licht, Raum und Klang: Das ist die Ausstellung „Dark Matter“. Foto: Ralph Larmann
Eine Parallelwelt aus Licht, Raum und Klang: Das ist die Ausstellung „Dark Matter“. Foto: Ralph Larmann

Seit 2021 lässt die Ausstellung in einem Industriegebiet im Südosten Berlins Licht, Bewegung und Klang zu emotionalen Choreographien aus leuchtenden Formen und Farben verschmelzen. Auf 1000 m² Fläche präsentiert „Dark Matter“ multimediale Installationen – von intimen, kleinen Lichtkompositionen bis hin zu raumfüllenden, audiovisuellen Shows mit bahnbrechendem 3D-Soundsystem. Jeder Raum entfaltet dabei eine individuelle Atmosphäre und ist gleichzeitig Teil eines ganzheitlichen Erlebnisses.

Bereits zum Einstieg tauchen die Besucherinnen und Besucher beim Exponat „Liquid Sky“ in ein Meer aus unzähligen Lichtpunkten ein, die durch die Verspiegelung des Raumes das Gefühl eines niemals endenden Lichthorizonts vermitteln. Der nächste Raum, „Inverse“, wartet mit kinetischen Elementen auf und lässt 169 schwarze Kugelelemente vor hellem Hintergrund lebendig erscheinen. Weiter geht es zur Installation „Circular“, bei der drei Lichtringe ein Wechselspiel von Einheit und Individualität erzeugen. Eine kontemplative Atmosphäre entsteht beim Exponat „Bonfire“, einem mittels modernster Technik simulierten, virtuellen Lagerfeuer. Der fünfte Raum, „Polygon Playground“, präsentiert eine nahtlose, interaktive 360°-Projektion auf ein zentrales Objekt, das über Sensoren auf die Bewegungen der Besucherinnen und Besucher reagiert. Im Raum „Grid“ schwebt eine beeindruckende Raumskulptur und versinnbildlicht mit Kinetik, Licht und Musik das Verschmelzen von Digitalem und Physischen. Schließlich können Besucher*innen bei der „Tonleiter“ mittels Bewegungen und Berührungen intuitiv selbst Klangwelten kreieren.

Durch das herausragende Zusammenwirken von künstlerischer Ambition und innovativer technischer Umsetzung erfüllt „Dark Matter“ die Voraussetzungen für den Gewinn des Sinus auf besondere Weise. Geplant ist, die Ausstellung in Kooperation mit weiteren Technologiepartnern als „lebendigen Organismus“ stetig weiterzuentwickeln und wechselnde Installationen zu integrieren.

Mehr Infos zu „Dark Matter“